In den ersten beiden Wochen hier in Thailand haben wir schon einiges gesehen. Was aber auf jeden Fall noch fehlte, war die Unterwasserwelt. Da wir in Deutschland schon einen gemeinsamen Schnuppertauchgang im Pool gemacht haben und ich bereits im Great Barrier Reef tauchen war, stand für uns fest, wir wollen einen Tauchkurs auf Koh Tao machen.
Auf unserer Reise werden uns noch viele traumhafte Tauchspots über den Weg laufen. Da lohnt es sich einen Tauschschein zu haben, um möglichst viel von der Unterwasserwelt hier auf der Südhalbkugel entdecken zu können.
Kurz gegoogelt und dann stand für uns die kleine Schildkröteninsel Koh Tao als nächstes Ziel fest. Koh Tao liegt nördlich von den bekannteren Inseln Koh Samui und Ko Phangan. Gerade bei Tauchern ist die Insel sehr beliebt und daher wimmelt es hier nur so von Tauchschulen.
Relativ schnell stand für uns aber die Tauchschule Bans Diving fest. Dort werden deutschsprachige Kurse angeboten und auch die komplette Buchung und Organisation lief auf deutsch ab. Nicht das wir das ganze nicht auch auf Englisch gemacht hätten, aber wenn es um so wichtige Theorie wie beim Tauchen geht, war uns die Muttersprache doch lieber.
Das Paradies lässt grüßen
Die Insel begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und türkisblauem Meer. So haben wir uns das vorgestellt. Viel mehr als ein kurzer Blick an den Strand blieb uns allerdings nicht. Theorie büffeln und Filmabend standen auf dem Programm. Um Taucher zu werden musst du dich durch 4 Stunden Videomaterial von Padi der Tauchorganisation „arbeiten“. In dem Video werden ausführlich alle Informationen rund ums Tauchen vermittelt. Dazu kommen aber auch wirklich nützliche Tipps wie wir uns die passende Maske oder Schnorchel zu den Flossen aussuchen und welche Farbe wozu am besten passt.
Trockenübungen und die ersten Tauchversuche im Pool
Am nächsten Morgen hatten wir dann unsere ersten Praxisübungen im Pool. Uns wurde genau erklärt, wie wir unsere Tauchausrüstung richtig aufbauen und kontrollieren. Nicky und Matthieu, unsere beiden Tauchlehrer, haben uns mit viel Humor alles gezeigt und uns durch die Übungen geführt. Nicht umsonst war das tägliche Motto der Tauchlehrer „Living the Dream“. Wer täglich die wunderschöne Unterwasserwelt erkunden darf und immer wieder neue Schüler davon begeistert, kann nur eine Menge Spaß am Leben haben. Und genau so wurden wir Schritt für Schritt an das Tauchen herangeführt.
Die ersten Übungen im Pool folgten: Atemregler wegwerfen, Taucherbrille fluten und entleeren und Flossenspitzen balancieren. Lief gut, also ging es in den tiefen Bereich. Hier konnten wir den schwebenden Buddah üben. Kurz gesagt: im Wasser schweben und nur mit der Atmung die Höhe und Balance finden. Wie ein Astronaut im Wasser. Cooles Gefühl. Irgendwie Wahnsinn, wie viel wir mit unserer Luft spielen können und welche Auswirkungen das hat. Eine total neue Erfahrung für uns.
Der Pool wurde aber schnell zu klein und nach einem weiteren Filmabend ging es für uns am nächsten Tag schon ins Meer.
Die Aufregung vor dem erste Tauchgang im offenen Meer wurde mit jeder Minute größer. Besonders bei Neele, denn Sie wusste, dass sie häufig schon bei wenig Druck Probleme mit den Ohren bekommt. Da wirken zwölf Meter Tiefe nicht gerade beruhigend am Abend vorher.
Die Erwartungen wurden leider erfüllt und Neele hatte ordentlich Probleme beim Weg nach unten. Sobald wir aber auf dem Meeresboden inmitten des Riffs hockten, waren alle Ohrprobleme vergessen. Überall Fische, Korallen und nur die Geräusche der Atmung in den Ohren. Die Übungen aus dem Pool waren eine Leichtigkeit und dann haben wir uns aufgemacht das Riff zu erkunden.
Bunte Fische soweit das Auge reicht, Korallengärten und Annemonen. Wir wussten gar nicht wo wir als ersten hinschauen sollten. Mit jedem der folgenden Tauchgänge wurde die komplette Technik, Atmung und Tarierung immer mehr zur Nebensache und wir konnten uns auf die wunderschöne Unterwasserwelt konzentrieren.
Nach kurzer Zeit war vieles schon zur Gewohnheit geworden
Flossen ausziehen, Tank wechseln und erstmal futtern. Zwischen den Tauchgängen gab es Kekse frische Wassermelone und Ananas. Lecker und genau das Richtige. Das war dann für 5 Tage unsere tägliche Routine.
Dank Neeles Probleme mit den Ohren waren wir meistens die Ersten, die runter gegangen sind und damit auch die ersten wieder oben.
Pech für die, die später hochkommen, da waren wir schon am Buffet und haben richtig reingehauen. Ne Scherz, die haben schon noch was abbekommen.. aber halt nur die Reste.
Zum Bild: So sieht ein Selfie übrigens aus wenn ich meinen Atemregler vor Neeles Gesicht halte und doof in die Kamera grinse…
Die theoretische Prüfung war nach dem Unterricht nur noch Formsache und alle haben bestanden.
Nach dem bestandenen Open Water Kurs saßen wir dann mit Nicky und einem weiteren Tauchlehrer bei unserem Walhai Bier – das trinkt man jedes Mal, wenn einer beim Tauchen oder schnorcheln auftaucht. Neele war hin und hergerissen, wie es weiter gehen soll. Einerseits waren wir mit 18 Metern erlaubter Tiefe eingeschränkt bei der Auswahl der Tauchplätze weltweit. Andererseits hatte Neele jedes Mal wieder das Problem mit ihren Ohren. Nach langem Gespräch über Taucherfahrung, den zweiten Kurs und Videos der Tieftauchplätze von Koh Tao hatten Nicky und ich Neele schon einen Schubs in die richtige Richtung gegeben. Abends war die Entscheidung dann gefallen: Wir hängen den Advanced Open Water Kurs hinten dran. Zwei weitere Tage Tauchen mit Tauchgängen auf 30 Meter Tiefe, zu einem Wrack und selbst organisierte Tauchgänge mit eigener Navigation folgten.
Faszination Unterwasserwelt – wir wollten gar nicht mehr wieder weg
Mit jedem Tauchgang wuchs unsere Faszination für die Unterwasserwelt und die Vorbereitungen auf dem Schiff wurden immer mehr zur Routine. Die zwischenzeitliche Stimmungsflaute dank Ohrenschmerzen und Regen war nach unserem letzten besonderen Tauchgang wie verflogen. Der Nachttauchgang war das absolute Highlight der fünf Tage.
Eine bunte Unterwasserwelt im Licht der Taschenlampe und absolute Dunkelheit nur durchbrochen von fluoreszierendem Plankton, wenn die Taschenlampe aus war.
Am nächsten Morgen saßen wir alle beim Frühstück und waren irgendwie traurig darüber Koh Tao jetzt wieder zu verlassen. Dank der Tauchgruppe und unserer beiden Tauchlehrer hatten wir einen familiären Alltag. Jetzt alleine wieder weiter zu reisen und diese schöne Insel hinter uns zu lassen, fiel uns irgendwie sehr schwer.
Trotz einigen Aufs und Abs, jetzt heißt es: Achtung Unterwasserwelt! Wir kommen!
Ein paar Infos zu der Tauchschule Bans auf Koh Tao
Bans Diving School ist die größte Tauchschule der Welt nach Anzahl der Kursteilnehmer. Ganzjährig bietet sie Kurse auf circa 15 Sprachen für alle Padi Level an.
Besonders die deutschsprachigen Tauchlehrer legen Wert darauf eine Art deutsche Mentalität in die Abwicklung und den Ablauf der Kurse zu bringen. Das Thema Sicherheit und problemlose Organisation der Kurse wird hier groß geschrieben.
Wir schreiben das ganze hier, weil wir vollkommen überzeugt von der Tauchschule und unseren Lehrern Nicky und Matthieu waren, haben aber keinen Vorteil davon.
Zum Abschluss noch eines unserer Highlights: Walhaie!!! Die harmlosen Haie leben rund um Koh Tao und werden hier bis zu sechs Metern lang. Mit etwas Glück bekommt man beim Tauchen einen zu sehen. Wir hatten zwei davon! Laut Nicky passiert es wirklich selten das Tauchanfänger, wie wir, in zwei Kursen gleich zwei Walhaie zu Gesicht bekommen. Hieß für uns aber auch, zwei Mal ein Walhai Bier mit den Tauchlehrern trinken.
Der nächste Stop ist Chumphon, eine Küstenstadt an der Ostküste von Thailand. Dort verbringen wir 4 Tage bevor wir uns nach Bangkok aufmachen für den Flug nach Neuseeland.
4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Hallo,
es ist wieder ein toller Bericht mit schönen Fotos.
Wir freuen uns schon auf Neuigkeiten aus Neuseeland.
Liebe Grüße
Steffi + Maik
Danke 🙂
Moin moin, die Unterwasserwelt war bestimmt ein super Erlebnis, uns hat schon das Schnorcheln fasziniert. Wünschen euch weiterhin viele neue Eindrücke und freuen uns auf weitere Informationen. Liebe Grüße Reimer und Gaby
Ja die Unterwasserwelt ist was ganz besonderes. Einfach in einem Schwarm aus Fischen schweben oder einem Walhai hinterherschwimmen macht süchtig 🙂
Liebe Grüße, Fabian & Neele