Die Westküste von Neuseeland ist noch lange nicht so bekannt, wie die beliebten Regionen im Fjordland, Queenstown oder der Abel Tasman Nationalpark. Dennoch führte uns unser Roadtrip von Wanaka aus über den Hast Pass an die wilde Westküste Neuseelands.
Alles was du für ein Wochenende in Wanaka brauchst, findest du in unserem Wanaka Guide.
Die Küste an der Tasman See ist für ihre starken Winde und hohen Wellen mit starken Strömungen bekannt. Hier findest du nur die erfahrensten Surfer im Wasser und es gibt kaum Orte, an denen du einfach so am Strand liegen oder baden gehen kannst. Hier dominieren eher wunderschöne Küstenwanderwege, Gletscher und kilometerlange, einsame Strände mit Blick auf die Berge.
Unser Roadtrip startete in Wanaka und führte entlang an Wasserfällen über den Haast Pass an die Küste in den gleichnamigen Ort Haast. Von dort aus führt der State Highway 6 teilweise im Landesinneren und teilweise direkt an der Steilküste entlang der Westküste Neuseelands hoch bis nach Westport. Alle unsere Highlights und Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke haben wir dir hier in diesem Blogbeitrag aufgeschrieben.
Der Weg an die Westküste führte uns von Wanaka aus an den Blue Pools vorbei über den Hast Pass
Der erste Streckenabschnitt unseres Roadtrips an die Westcoast war gesäumt von Bergen und dutzenden Wasserfällen zu beiden Seiten des Highways. Bevor aber die ersten größeren Wasserfälle zu sehen sind, kommt eine der bekanntesten Naturwunder Neuseelands. Die Blue Pools werden sehr häufig als eines der Highlights der Südinsel betitelt und ziehen täglich hunderte Besucher an. Es gibt extra Touren von Wanaka aus, um diesen Ort besuchen zu können.
An dieser Stelle treffen zwei Flüsse aufeinander, die von Gletscherwasser gespeist werden. Solange es nicht geregnet hat leuchtet die Stelle, an der sich die beiden Flüsse treffen, tiefblau und lädt zum Baden und staunen ein. Leider nicht bei unserem Besuch. Durch Regen in den letzten Tagen war das Wasser schlammbraun und kein bisschen Blau war mehr zu sehen. Immerhin ein Grund für uns, noch mal wieder zu kommen.
Wasserfälle wo man nur hinschaut
Die Strecke durch die Southern Alps über den Haast Pass führt entlang dutzender kleiner und ein paar wirklich großer Wasserfälle. Die drei bekanntesten Wasserfälle Fantail, Thunder Creek und Roaming Billy, haben wir auf unserem Roadtrip an die Westküste mit ein paar kurzen Stops besucht.
In Hast trifft dann der Highway das erste Mal auf die Küste und biegt am Richtung Lake Moeraki wieder in Landesinnere ab. Auf diesem Streckenabschnitt bekommst du einen ersten Eindruck wie viel Kraft die Tasmansee hat.
Eine kurze Wanderung lohnt sich am Ship Creek
Am dem Strand an dem der Ship Creek ins Meer mündet, gibt es zwei kurze Wanderwege, die sich für eine kurze Pause lohnen. Der erste Wanderweg führt durch einen uralten Wald in dem du die höchste Baumart Neuseelands, dem Kahikatea findest. Der zweite Weg führt dich durch die Dünen auf einem Boardwalk entlang.
Am Lake Paringa kannst du dein Camp aufschlagen bevor du dann weiter in Richtung Norden fährst. Auf unser Frühstück haben wir am Lake Paringa verzichtet und lieber bis zur Bruce Bay damit gewartet. Hier kannst du immer wieder am Straßenrand anhalten und deinen Kaffee mit Blick auf die tosenden Wellen trinken.
Weiter geht es zu den bekanntesten Gletschern Neuseelands
Die Route führt jetzt ein Stück lang immer weiter ins Inland und trifft dort auf den Fox und den Franz Josef Gletscher. Beider Gletscher können normalerweise vom jeweils gleichnamigen Dorf aus besichtigt werden. Du kannst dir aussuchen, ob du eine geführte Tour machst, mit dem Helikopter fliegst und sogar drauf landen kannst oder einfach mit dem eigenen Auto zu den Gletschern fährst. Leider war bei unserem Besuch der Fox Gletscher aufgrund von starken Regenfällen auf unbestimmte Zeit gesperrt, da die Zufahrtsstraßen weggespült worden sind.
Etwas abseits des Westcoast Highways findest du den Lake Matheson. Diesen kleinen See kannst als kleine Abwechslung zum Fahren in einer knappen Stunde umrunden. Mit etwas Glück herrscht absolute Windstille und klare Sicht. Wenn du dieses Glück hast, kannst du den Mount Cook sich im Wasser spiegeln sehen. Aber auch ohne diese Sicht ist der See eine sehenswerte Abwechslung zum Fahren.
Klimawandel direkt vor den Augen auf dem Wanderweg zum Franz Josef Gletscher
Vom Parkplatz des Franz Josef Gletschers aus gibt es einen Wanderweg entlang des Gletschertals bis in die Nähe der Gletscherzunge. Der knapp drei lilometerlange Weg öffnet hoffentlich jedem, der sich bisher noch nicht mit dem Klimawandel beschäftigt hat, ein wenig die Augen.
Es ist beeindruckend in welcher Geschwindigkeit der Gletscher in den letzten Jahren immer weiter schmelzt und was für ein Naturphänomen diese riesigen Eismassen sind. Entlang des Wanderweges gibt es in bestimmten Abständen Infotafeln, die zeigen in welchen Zeitabschnitten der Gletscher, wie weit zurück gegangen ist. Dazu kommen Tipps und Hinweise wie sich jeder verhalten sollte, um dem Klimawandel ein klein wenig entgegen zu wirken.
Zeit für den Beifahrer ein Nickerchen zu machen
Die nächsten 130 Kilometer vom Franz Josef Gletscher bis nach Hokitika konnten wir leider nichts finden, über das es sich lohnt zu schreiben. Manchmal muss man halt auch ehrlich sein. Dieser Abschnitt der Strecke führt abwechselnd durch Regenwald und dann wieder durch Ackerflächen. Aber nicht mal ein Wasserfall wollte dabei sein, der uns hätte aufheitern können.
Hokitika hatte dann wieder mehr zu bieten
Der kleine Küstenort Hokitika ist weniger für seinen Strand oder den Stadtkern bekannt, sondern eher für den Hokitika Gorge ein paar Kilometer außerhalb der Stadt. 30 Minuten in Richtung Inland geht es mit dem Auto zu dem Fluss mitten im Regenwald. Hier gräbt sich ein Gletscherfluss durch die Felsen und an der bekanntesten Stelle leuchtet er milchig blau. Durch die Mengen an Gestein, das der Fluss abträgt wird das Wasser so milchig und reflektiert das blaue Licht.
Auf dem Rückweg vom Hokitika Gorge solltest du einen kleinen Umweg über den Lake Kapiere machen. Der Weg rund um den See ist nicht großartig länger und führt dich an den Dorothy Falls vorbei.
In Hokitika kannst du dann deinen Vorräte wieder auffüllen bevor es auf den letzte Streckenabschnitt auf dem Weg in Richtung Westport geht.
Pancake Rocks und die Blowholes
Deine Route Richtung Norden führt dich durch die alte Goldgräberstadt Greymouth und dann zu den Pancake Rocks. Die Felsformationen sind vor 3 Millionen Jahren entstanden und sehen so aus wie gestapelte Pfannkuchen. Das Meer hat im Laufe der Zeit Höhlen und Löcher in das Gestein gegraben und schießt bei Flut als Gischtwolke aus den Blowholes.
Kurzer Abstecher zum Truman Track
Drei Kilometer nördlich von den Pancake Rocks findest du den Truman Track. Der kurze 1,5 Kilometer lange Wanderweg führt dich durch den Regenwald an einen kleinen Strand mit überhängenden Felswänden. Hier haben wir einmal mehr gemerkt, welche Kraft die Tasmansee hat.
Abschluss des Westküsten-Roadtrips am Cape Foulwind
In Westport biegt der Highway in Richtung Nelson ins Inland ab und verabschiedet sich von der wilden Küste. Das Cape Foulwind bietet den passenden Abschluss des Roadtrips entlang dieser wilden und rauen Küste im Westen Neuseelands. Am Cape Foulwind gibt es einen der beliebtesten Kurzwanderwege des Landes. Der Cape Foulwind Walkway ist sieben Kilometer lang und führt dich an der Küste entlang bis zu einer Robbenkolonie und wieder zurück zum Parkplatz am Leuchtturm.
Wo kannst du an der Westküste übernachten?
Entlang des Highways gibt es immer wieder kostenlose Campingplätze oder die sogenannten DOC Campingplätze für 8 bis 13 Dollar pro Person. Die kleineren Dörfer bieten für Nicht-Camper Hostels oder Motels zum Übernachten. Besonders in den bekannteren Orten Franz Josef, Hokitika und Westport gibt es eine gute Auswahl an Unterkünften für jedes Budget.
Auf diesen Campingplätzen haben wir übernachtet
- Lake Paringa auf einem DOC Campingplatz für 13$ pro Person
- Pukekura Lodge – eines unserer Highlights der Südinsel
- Greymouth – Ein kostenloser Parkplatz direkt am Meer
- Westport – Auch hier kostenlos direkt am Strand
Die besten Campingplätze in Neuseeland findest du alle in der CamperMate App. Hier kannst du nach kostenlosen Plätzen suchen oder dir auch Holiday Parks und Sehenswürdigkeiten anzeigen lassen.
Versuchst du auch möglichst häufig kostenlos zu übernachten? Wir haben unsere kostenlosen Liebligcampingplätze zusammengestellt.
Warst du auch schon an der Westküste Neuseelands unterwegs? Was waren deine Highlights? Schreibe uns gerne ein Kommentar, wir freuen uns.
Dein Traumland? Dann findest du hier mehr Beiträge.
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