Nachdem wir die ersten 10 Tage in unserem kleinen Norbert mit Dachzelt südlich von Perth verbrachten, hieß es eine Nacht in Perth, besser gesagt in Frementle zu übernachten. Alles aufladen und Vorräte auffüllen, bevor wir uns in Richtung Norden begaben.
Unsere Erwartungen:
Zugegeben, wir haben uns über manche Gebiete genauer informiert und über andere nicht so gar nicht. Da wir so positiv in der Margret River Region von den ganzen schönen Buchten und Strände überrascht waren und Drohnie quasi im Dauerbetrieb war, hatten wir noch größere Erwartungen an die Küste nördlich von Perth. Wurde uns doch des Öfteren erzählt, dass es gerade rund um Coral Bay und Exmouth noch schöner sein soll.
Also was erwarteten wir? Meer, Meer, Meer & mehr!
Auf unserem Weg Richtung Norden, hatten wir für den ersten Teil nicht wirklich viele Infos rausgefunden, hatten aber die Hoffnung, dass wir wieder Glück haben und schöne Plätze finden. Leider war das nicht der Fall.
Etappe Richtung Jurien Bay
Noch am ersten Tag sind wir am Yanshep Nationalpark vorbeigekommen, in dem es von Kängurus nur so wimmelt. Und ein Koala Sanctuary gab es auch. Das haben wir uns natürlich auch angeguckt. Auch wenn wir es cooler fanden, an der Great Ocean Road nach freilegenden Koalas zu suchen. Aber an der Westküste gibt es keine freilebenden Koalas. Irgendwann ist uns sogar aufgefallen, woran das liegen könnte… keine Eukalyptusbäume, keine Koalas.
Anschließend übernachteten wir irgendwo im Nirgendwo an einer Raststätte. Gerade ich (Neele) hätte es nicht erwartet, dass es uns so viel Spaß bringt und wir es geradezu genießen kostenlos irgendwo zu übernachten. Klar es spart Geld, aber das ist für uns nicht der einzige Grund. Für uns bedeutet kostenlos übernachten auch immer etwas Freiheit.
Am nächsten Tag stand dann die Pinnacle-Dessert auf dem Plan. Die Pinne-was? Es war unsere erste Wüste, naja zumindest für mich war es die Wüste, Fabi war ja schonmal in Dubai auf einem Kamel unterwegs. Pinnacles sind kleinere und größere Felsen, die aus dem Boden hervorschauen.
Auf nach Jurien Bay
Dort waren wir zwei Tage und wollten uns die Umgebung genauer anschauen. Sollte es doch so schön da sein. Heller Sand. Kristallklares blaues Meer. Also nichts wie hin da. Gesagt getan.
Nur die Strände hielten nicht, was sie versprachen. Das Wasser war eher braun-blau und wir fühlten uns doch sehr an die heimische Ostsee erinnert. Und dann noch das ganze Seegras, welches wirklich im Mengen am Strand lag. Neee, da wollten wir nicht baden. Wir wurden halt in den vergangenen Tagen mit wunderschönen Stränden verwöhnt, dass wir schon ein wenig verwöhnt sind… Wo soll das nur hinführen?!
Aber was soll‘s. Der Campingplatz war gut und die richtigen Highlights warteten ja eh noch auf uns.
Eins war schon direkt unser nächster Stop: Kalbarri und der dazugehörige Nationalpark.
Der Nationalpark hat einerseits eine atemberaubende Steilküste zu bieten aber das eigentliche Herzstück sind die Gorges – die Schlucht des Murchison Rivers. Perfekt für uns das in zwei Tage aufzuteilen.
Auf dem Weg nach Kalbarri haben wir uns unseren zweiten Pink Lank angeschaut. Leider gehört er auf der einen Seite zu einem Firmengelände und die andere Seite war größtenteils schon ausgetrocknet. Für uns immer noch unglaublich, dass es pinke See gibt.
Und dann ging es entlang der Steilküste in Richtung Stadt. Hier gab es bei locker über 30 Grad den ein oder anderen Lookout zu sehen. Das waren für uns allerdings die ersten Tage bei der Hitze und so sind wir trotz schöner Aussicht so manches Mal nur schnell aus dem Auto rausgehüpft, sind quasi direkt geschmolzen, haben ein Bild gemacht und sind dann wieder ins Auto zur rettenden Klimaanlage.
Klettern in den Gorges
Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen, denn es sollte heiß werden und in den Schluchten wird es gern mal 10 Grad wärmer als in der Stadt. Hieß für uns fast 50 Grad!
Morgens kurz nach dem Sonnenaufgang losfahren, ist bekanntlich nicht mehr so unsers aber, dass wir die Mittagshitze dringend meiden sollten, hat uns dann doch früh aus dem Bett gezogen.
Erster Anlaufpunkt: Nature‘s Window
Bekannt ist der Ort wohl vor allem durch Instagram geworden. Und ab neun Uhr wimmelt es hier vor Besuchern. Aber gegen kurz vor acht war es zum Glück noch einigermaßen ruhig. Und viel weiter als zum Nature‘s Window sind auch die wenigsten gegangen. Da hatten wir die breite Schlucht komplett für uns.
Nächster Stopp: Z-Bend
Durch unsere erste richtige und schmale Schlucht wandern und klettern… juhu! Eigentlich wollten wir das wegen den Temperaturen gar nicht mehr machen. Aber zum Glück haben wir uns noch dafür entschieden!
Das war das mit Abstand coolste, was wir in dem Nationalpark gemacht haben. Eine halbe Stunde ging es bergab, schmale Wege und enge Spalten mit Leitern bergab und endlich waren wir da. Da es seit Ewigkeiten dort nicht geregnet hatte, war der Fluss beinahe komplett ausgetrocknet. Besser für uns so konnten wir relativ weit durch die Schlucht klettern und waren wieder komplett alleine. Nur wir und das Echo der anderen Touristen, die sich irgendwo anders unterhalten haben. So muss der Grand Canyon sein nur noch größer und noch beeindruckender.
Pünktlich um halb eins und mal wieder nicht die Mittagshitze gemieden, saßen wir wieder in Norbert und es ging zurück zur Campsite und ab in den Pool.
Next Stop: Monkey Mia, dazu im nächsten Reisetagebuch mehr.