Berge, blaue Flüsse, Fjorde und jede Menge wandern – das verbinden wir mit der Südinsel Neuseelands. Wir haben insgesamt zweieinhalb Monate auf der Südinsel verbracht. Mehr als wir eigentlich gebraucht hätten, aber mit unserem Vanausbau, Startschwierigkeiten und anfänglich langsamen Reisen, war es die Zeit die wir brauchten.
Wir habe die Südinsel mit einigen Ausflügen ins Landesinnere und nach Stewart Island komplett umrundet. Nicht viele haben so viel Zeit in Neuseeland, wie wir. Deswegen haben wir unsere Highlights der Südinsel Neuseelands zusammengefasst, damit du weißt, was du auf keinen Fall verpassen solltest.
1. Akaroa Pink Walk
Akaroa ist eine kleine Stadt auf der Banks Peninsula vor Christchurch. Zu unserem Campingplatz gehörte eine riesige Fläche, auf der einige Wanderwege entlang führten. Einer von ihnen ist der Ridge Walk. Dieser führte relativ steil einen Berg hinauf. Der größt Teil der Strecke führte über Wiesen und an einer Scharfherde nach der nächsten vorbei. Am Ende mussten wir noch ein wenig klettern und konnten dann einen 360 Grad Ausblick über die Halbinsel genießen. Der richtige Ort für eine kleine Verschnaufpause.
2. Die Tierwelt in der Curio Bay beobachten
Hier haben wir das zweite Mal einen Gelbaugenpinguin gesehen. Aber diesmal aus der Nähe und nicht nur mit dem Zoom der Kamera entdeckt. In der Curio Bay brüteten im Dezember 2018 gleich zwei Pärchen und immer einer der Partner ist bei den Eiern am Strand geblieben. So war die Chance, einen Pinguin zu erblicken, deutlich höher, als sonst. Wir hatten Glück und konnten ihn gleich öfter an diesem Tag sehen.
Aber nicht nur für die Pinguine ist der Strand bekannt, denn die Bucht besteht zum Teil aus versteinertem Wald. Und es gibt Robben! Über Steine klettern, der Wind weht dir um die Nase, diese Tierwelt und in den Ohren das Rauschen des Meeres. Schöner geht es einfach nicht!
3. Rakiura Great Walk
Leider konnten wir nur einen der neun Great Walks bewandern. Den kürzesten und wohl unbekanntesten. Der Rakiura Track war die erste lange Wanderung für uns. Immer mitten durch den Regenwald und irgendwie in der Hoffnung, einen der seltenen Kiwis zu sehen. Leider ohne Erfolg. Der Rakiura Track befindet sich auf Stewart Island. Ein super Erlebnis: über die eigenen Grenzen hinaus gehen und gleichzeitig durch die unberührte Natur wandern.
Lies hier mehr über den unbekannten Great Walk auf Stewart Island
4. Höhelenwanderung in der Clifden Limestone Cave
Das erste Mal eine Höhlenwanderung machen… kostenlos und auf der Suche nach Glühwürmchen. Die Clifden Limestone Cave ist eine der wenigen Höhlen, in der Glühwürmchen zu finden sind, die für Touristen frei zugänglich ist. Für die meisten Höhlen mit Glühwürmchen müssen um die 100 NZD bezahlt werden. (Zugegeben, da sollen auch deutlich mehr zu finden sein- aber egal!) Umso mehr haben wir uns gefreut, hier Glühwürmchen entdeckt zu haben.
Tipp: Taschenlampe mitnehmen, aber auch mal ausmachen, damit du die Würmchen entdecken kannst.
In der Höhle waren wir circa 2 Stunden unterwegs. Am Ende ist ein See, den überwinden musst, denn dann bist du fast durch. Sollte es die Tage zu vor stark geregnet haben, musst du leider wieder umdrehen…
5. Doubtful Sound
Einmal völlige Ruhe und die Natur um uns herum genießen. Gänsehaut pur. Genau das haben wir auf unserem Tagesausflug zum Doubtful Sound erlebt. Der Doubtful Sound ist einer der wenigen Fjode in Neuseelands, der für Touristen zugänglich ist. Eine Bootsfahrt über den Manapouri Lake, einer wirklich lustigen Busfahrerin, um dann die eigentliche 3-Stündige Bootsfahrt durch den Doubtful Sound zu beginnen. Wir hatten dort einen unvergesslichen Tag!
6. Road to Milford Sound- der Eingang vom Tunnel
120 Kilometer Highway führen zum Milford Sound, der einzige Fjord in Neuseeland, der von Touristen mit dem Auto erreicht werden kann. Entlang der Streck sind viele Wanderwege, ein schöner blauer Fluss und immer wieder Wasserfälle am Straßenrand. Doch den absoluten Wow Moment hatten wir vor dem Tunnel. Um zum Fjord zu gelangen, musst du erst auf 900 Meter hoch und dann durch einen einspurigen Tunnel fahren. Es läuft beim Eingang eine Uhr herunter, bis die Ampel wieder auf grün springt. Genug Zeit also, um aus dem Auto auszusteigen.
Umgeben von Bergen, Schnee (im Sommer und im T-Shirt!) und einer steilen rauen Felswand. Fehlten uns die Worte. Wir drehten uns um und waren einfach sprachlos. So klein sind wir uns vorgekommen.
7. Roys Peak: Steile Wanderung zu Weihnachten
Die wohl anstrengste Wanderung, die wir bislang gemacht haben. Für uns hieß es mitten in der Nacht ausstehen, Frühstück irgendwie runterschlingen und ohne Taschenlampe bei Vollmond über 1.200 Höhenmeter überwinden. Unser Ziel: den Sonnenaufgang auf der Bergspitze beobachten. Und wir haben es irgendwie geschafft! Zwei Minuten vorher.
Erfahre mehr über unsere Wanderung in unserem Reisetagebuch Weihachten in Neuseeland, denn wir haben sie quasi als Weihnachtsgeschenk an Heiligabend gemacht.
8. Fotoshooting auf der Road to Mount Cook
Ein Punkt von Fabis Bucketlist. Zum Mount Cook fahren und den höchsten Berg Neuseelands anschauen und die Region kennenlernen. Dazu gehört auch der Mount Cook Highway 80. Eine Straße, die gefühlt die kompletten 55 Kilometer direkt auf den Mount Cook zuführt. Rechts der blaue Lake Pukaki und vor einem der riesige schneebedeckte Mount Cook. Sehr beeindruckend. Und ein cooles Fotomotiv, findest du auch?
9. Hooker Valley Track
Der Hooker Valley Track führt am Fuße des Mount Cook entlang. Für uns hieß es 10 Kilometer bei schönstem Wetter in Richtung des großen Berges wandern. Die Region hat sich in den vergangen Jahrzehnten deutlich wegen der Erderwärmung verändert und wird es auch weiterhin machen. Umso schöner ist es jetzt noch, dort entlang zu wandern und den einen oder anderen Gletscher aus der Entfernung zu bestaunen.
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10. SUP am Lake Tekapo
Stand up Paddeln wird immer beliebter und überall in Neuseeland wird es angeboten. Wir haben es auf Sylt auch lieb gewonnen. Zugegeben bei Wind, Wellengang und Strömung, war es um einiges anstrengender. Dafür ist der Lake Tekapo nicht zu schlagen, was die Farbe des Wassers angeht. Und dann die Berge im Hintergrund, es ist wahnsinnig beeindruckend. Was wir vor allem genossen haben, ist die andere Perspektive, denn vom Wasser wirkt das Wasser beinahe noch blauer und die Berge noch höher.
11. Lecker Lachs in einer Lachsfarm in den Bergen essen
Lust auf einen kleinen Snack und gerade in der Nähe von Twizel? Die High Country Lachsfarm züchtet in mehreren Becken Lachse mitten in den Bergen. Eines der Becken ist neben den Tischen, sodass die Touristen die Fische füttern können. Wir waren dort und haben richtig reingehauen: Lachs Bowl, kleine Lachsplatte (Sashimi, geräucherter Lachs) und einen Lachs Bagel. Alles super lecker und frisch zubereitet.
Das Beste ist, es ist teilweise deutlich günstiger als woanders. Zum Beispiel haben wir in Aoraki einen Lachsbagel mit genau dem gleichen Lachs für 18 NDZ gesehen und in der High Country Lachsfarm kostetet er 9 NZD.
12. Übernachten im kleinsten Ort Neuseelands
An der Westküste gab es keine umsonst Campingplätze, weswegen wir durch Zufall auf die Pukekura Lodge stießen. Wie sonst auch, haben wir hier in unserem Campervan Harry geschlafen, dennoch konnten wir eine kleine Küche mitbenutzen, hatten eine richtiges Klo und eine Warmwasserdusche und das alles für 10 Dollar pro Person. Wer lieber in einem Bett schlafen möchte, kein Problem, es gibt auch ein paar Zimmer.
Das Besondere: die Lodge ist im – laut eigener Aussage – kleinsten Ort Neuseelands mit sechs Einwohnern. Die Lodge wird beinahe autark betrieb, es gibt zum Beispiel nur Regenwasser, weshalb der Wasserverbrauch auf ein Minimum reduziert werden sollte. Wie der Besitzer so schön sagte „meistens singen die Frauen unter der Dusche la la la la, dusche hier bitte nur mit einem la la.
13. Milchbluer Hokitika Gorge
Der perfekte blaue Fluss, gibt es den? Wir wissen es nicht, aber der Hokitika River gehört auf jeden Fall in die engere Auswahl. Blaues Wasser gibt es gerade auf der Südinsel häufiger aber dieses Milchblau, wie im Hokitika Gorge war etwas besonderes. Der Hokitika Gorge liegt in den Bergen und ist vom Wald umgeben. Verrückte gehen hier auch in dem eiskalten Wasser baden.
14. Fish´n Chips in Kaikoura
Bislang ist uns Lieblings Fish and Chips Laden in Weymouth in Südengland. Aber seit den Fish and Chips bei Coopers Catch in Kaikoura hat er ernsthafte Konkurrenz bekommen. Wir haben uns für „zwei Blue Cod“ mit Chips und Coleslaw“ entschieden. Das langt dicke für uns, meinte die Verkäuferin… Dazu gab es noch zweimal Tataresauce und eine kleine Cola. Wir waren so satt und glücklich. Es war einfach nur lecker und mit unserem anschließenden Whale Watching ein perfekter Tag!
15. Whale Watching in Kaikoura
Spontan mit auf unsere To-do-Liste gerutscht ist das Whale Watching in Kaikoura (war eigentlich eher für Australien geplant). Denn in Kaikoura gibt es direkt vor der Küste einen Canyon, der bis zu 3.000 Meter tief ist. In dieser Spalte sind nahezu immer Wale zu finden und es gibt sogar einen Resident. In der Regel sieht man 1-2 Wale pro Fahrt. Wir haben 4 Wale aus der Nähe und zwei aus der Ferne gesehen und am Ende sind wir noch durch einen Delfinschwarm gefahren.
16. Ein Strandspaziergang am Wharariki Beach
Der Wharariki Strand liegt im Nordwesten der Südinsel. Trotz der Abgelegenheit ist er nicht unbekannt. Bei Windows ist er das Motiv des Startbildschirms. Davon abgesehen ist der Strand unfassbar schön. Heller Sand, Dünen und riesige Felsen im Meer. Auf einen konnten wir sogar raufklettern. Ganz schön anstrengend so eine Sanddüne rauf zu klettern, 1 Meter rauf 30 cm wieder runter… Aber der Ausblick war es auf jeden Fall wert.
17. Gibs Hill Loop Track
Der Abel Tasman Great Walk ist leider häufig schon ein Jahr im Voraus ausgebucht. Die Alternative für uns war kajaken im Abel Tasman Nationalpark und eine Tageswanderung. Der Abel Tasman Nationalpark ist einer der schönsten Nationalparks in Neuseeland. Im Norden der Südinsel liegt er an der Tasman Bay. Das Inland besteht aus einer Menge Hügeln und Regenwald, aber das eigentliche schöne sind die traumhaften Strände. Blaues Wasser und goldener Sand. Ein echter Traum!
Der Wanderweg führt an drei wunderschönen Buchten entlang und ein kleines Bad war natürlich auch dabei.
18. Kajaken im Abel Tasman
Den Abel Tasman Nationalpark vom Meer aus bewundern und die Küste entlang zu paddeln, war der Hammer. Insgesamt haben wir 6,5 Stunden auf dem Wasser und am Strand verbracht. Wir konnten 10 Strände an diesem Tag anfahren und waren zweimal im Meer baden. Wir haben den Tag sehr genossen und können das auf jeden Fall weiter empfehlen!
Was war dein Highlight auf der Südinsel Neuseelands? Wir freuen uns über ein Kommentar.
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